
Kommunalwahl 2025: Mehr als 400.000 Menschen in NRW nutzen den lokal-o-mat
In zehn Städten stand das auf lokale Themen heruntergebrochene Entscheidungstool zur Verfügung. Teilweise klickte sich jede und jeder dritte Wahlberechtigte durch alle Fragen, um das beste Match auf dem Wahlzettel zu finden.
Die Kommunalwahl ist vorbei, auch die Stichwahlen sind entschieden. Als Wahlsieger steht nun ebenfalls der lokal-o-mat fest, der in zehn Städten als Entscheidungshilfe verfügbar war.
Rund 417.400 Menschen oder 17 Prozent aller Wahlberechtigten klickten sich in Aachen, Coesfeld, Duisburg, Düsseldorf, Gütersloh, Haan, Köln, Krefeld, Münster und Witten durch alle Fragen, um sich anzeigen zu lassen, welche Parteien am ehesten mit den eigenen Interessen übereinstimmen. „Gerade auf kommunaler Ebene wächst das Bedürfnis nach Information und Orientierung. Aber dieser Erfolg aus dem Stand hat uns überrascht, weil die Bewerbung ebenfalls hauptsächlich lokal erfolgte“, sagte Prof. Dr. Stefan Marschall, der den lokal-o-mat mit seinem Team und unterstützt durch die Landeszentrale für politische Bildung entwickelt hat.
Besonders oft wurde der lokal-o-mat in Coesfeld, Haan, Aachen, Güterloh und Köln genutzt
Eine erste Auswertung zeigt: Besonders eifrig haben die Menschen in Coesfeld das neue Angebot genutzt. 10.500 Personen klickten sich hier durch sämtliche Fragen. Das entspricht etwa 35 Prozent aller Wahlberechtigten. In Haan nutzten rechnerisch 27,6 Prozent, in Aachen 22,1 Prozent sowie in Gütersloh und Köln jeweils 21,3 Prozent der Wahlberechtigten den lokal-o-mat vollständig. Weniger groß war das Interesse in Duisburg (8,9 Prozent) oder Münster (11,2 Prozent).
Der lokal-o-mat lehnte sich inhaltlich an den bereits sehr gut bekannten Wahl-O-Mat an, den es für Bundes- und Landtagswahlen sowie die Abstimmung für das Europäische Parlament gibt. Zuständig für den Bereich NRW ist ebenfalls das Forscherteam um Stefan Marschall. Diese Expertise floss nun auch in die lokale Wahlhilfe ein, an deren Entwicklung sich zuvor noch niemand in diesem Umfang mit 10 Pilotkommunen getraut hatte.
Neben dem Forscherteam entschied eine Jugendredaktion, was die wichtigen Themen sind
Der Aufwand war enorm: Über viele Monate hinweg sichtete das Team Themen und politische Positionen. Eine Jugendredaktion mit jungen Menschen überwiegend aus den Projektkommunen entschied mit, welche Themen und Positionen der lokal-o-mat aufgreifen sollte. „Ich glaube, dass es uns gerade durch die Unterstützung der Jugendredaktion gut gelungen ist, die Themen zu erkennen, die vor Ort wirklich wichtig sind", so Stefan Marschall. „Auch wir haben vieles gelernt, das weiter in unsere politikwissenschaftliche Forschung einfließen wird.“